R-37M Vympel – mit diesem Kampfjet-Killer bereiten sich die Russen auf die Ankunft der F-16 vor (2024)

Krieg in der Ukraine R-37M Vympel – mit diesem Kampfjet-Killer bereiten sich die Russen auf die Ankunft der F-16 vor

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Die Langstreckenrakete R-37M Vympel hat den größten Teil der ukrainischen Luftwaffe zerstört. Nun wird sie auch auf Jet-Typen wie der Su-30SM montiert. Die R-37M hat eine wesentlich größere Reichweite als die Raketen der F-16.

In wenigen Wochen sollen die ersten F-16 Kampfflugzeuge aus amerikanischer Produktion in der Ukraine eintreffen. Von ihnen erhofft man sich eine Wende im Luftkrieg. MiG-29 aus Sowjetzeiten sind bislang die besten Kampfjets der Ukraine, aber sie haben wenig Chancen gegen Putins Luftwaffe.

Aber auch die Russen bereiten sich vor, sie rüsten ihre Jets mit Luft-Luft-Raketen hoher Reichweite aus, vor wenigen Tagen wurde ein Su-30SM-Multirole-Fighter mit Langstreckenraketen des Typs R-37M gesichtet, dazu waren zwei Mittelstreckenraketen des Typs R-77-1 montiert. Die R-77-1 hat eine Reichweite von über 100 Kilometern, es ist eine "Fire and Forget"-Waffe, die selbstständig ihr Ziel findet.

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Hohe Reichweite durch Booster-Triebwerk

Die Besonderheit ist die Reichweite der R-37M, sie soll bis zu 400 Kilometer betragen. Der NATO-Name lautet AA-13 "Axehead". Die Waffe hat eine große Reichweite, die Variante R-37M verfügt über einen Booster, damit kann sie Ziele in 400 Kilometer Entfernung angreifen. Ihre Geschwindigkeit liegt mit fünf- bis sechsfacher Schallgeschwindigkeit im unteren Hyperschallbereich. Der neue Suchkopf Agat 9B1388 steuert das Ziel in der letzten Phase selbstständig ohne Hilfe des Trägerjets an. Damit kann die R-37, anders als ihr Vorgänger R-33, von mehreren Jets eingesetzt werden. Die Abwehrwaffe ist sehr groß. Sie wiegt fast eine Tonne, die Länge beträgt 4,06 Meter – der Fragment-Gefechtskopf wiegt fast 60 Kilogramm. Bei einem so schweren Gefechtskopf wird das Ziel auch dann zerstört, wenn er nur in der Nähe des Jets explodiert. Der angegriffene Jet kann die Rakete nur schwer ausmachen. Man kann den aktiven Suchkopf anmessen, dann gibt es eine Warnung, er wird aber erst kurz vor dem Ziel aktiviert.

Die Russen behaupten, dass sie die ukrainische Luftwaffe im Wesentlichen mit der R-37M zerschlagen haben. Bisher waren nur Su-35S-Kampfflugzeuge und MiG-31BM-Abfangjäger mit diesen Raketen ausgestattet, die Integration in die Su-30SM2 bereitet auch diesen Jet auf Luftkämpfe mit den F-16 vor. Die F-16 besitzt Raketen für den Luftkampf. Sie ist mit der AIM-120 ausgerüstet, deren Reichweite 160 Kilometer beträgt. Mit der R-37M behält die russische Luftwaffe einen Reichweitenvorteil.

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R-37M Vympel benötigt Luftraumüberwachung

Luftkämpfe auf diese Distanzen haben auch Probleme. Um optimal zu wirken, müssen die eingesetzten Kampfjets von Luftraumüberwachungsflugzeugen dirigiert werden. Es ist anzunehmen, dass die Russen ihre A-50U dafür einsetzen müssen. Russland verfügt nur über wenige einsatzbereite Maschinen des Typs, sie werden vorrangige Ziele der Ukrainer. Kiew hat hingegen keinerlei Luftraumüberwachungsflugzeuge. Offen bleibt, ob Kiews Jets von westlichen Awacs geleitet werden. So könnte man die Präsenz der R-37M auch als Drohung sehen, ursprünglich wurde die Rakete für den Angriff auf hochwertige AWACS und Tankflugzeuge entwickelt.

Wende durch die F-16?

Wie und ob die F-16 eine Wende im Luftkrieg bringen kann, ist offen. Sie ist moderner und kampfstärker als die MiG-29 der ukrainischen Streitkräfte, aber auch kein Jet, der alles im russischen Arsenal deklassiert. Ihre Lieferung gleicht zunächst die fortlaufenden Verluste der Mig-29 aus. Aber kann sie mehr als den Status erhalten? Ein Problem ist die geringe Zahl. Allerdings wurden den Ukrainern wohl schon 45 Maschinen bereitgestellt. Im Sommer sollen aber nur sechs zum Einsatz kommen. Ein Problem sind die Piloten, das Training eines Kampfpiloten dauert Jahre und lässt sich nicht in einigen Wochen erledigen. Sechs sind so eine geringe Zahl, dass schon einzelne Fehlschläge und Verluste den Bestand empfindlich treffen.

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Derzeit deckt Putins Luftwaffe die ukrainischen Stellungen mit einem Hagel von Gleitbomben ein. Diese Waffen werden außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftverteidigung ausgeklinkt und gleiten dann bis zu 70 Kilometer ins Ziel. Die F-16 könnten die russischen Flugzeuge angreifen und so erstmals diesen Gleitbomben etwas entgegensetzen.

Die größte Verwundbarkeit haben die Jets am Boden. Die Russen konnten ihre Fähigkeit zur Aufklärung auch tief im ukrainischen Gebiet stark verbessern und greifen abgestellte Jets an. Hinzu kommt, dass die F-16 eine "Diva" ist und nicht von Behelfspisten starten kann. Die für sie vorbereiteten Flugfelder dürften dem Feind bekannt sein. Aus diesem Dilemma heraus wurde auch die Idee geboren, Maschinen auf dem Nato-Gebiet zu warten und zu starten. Direkte Kampfeinsätze von Polen aus dürften der Warschauer Regierung zu riskant sein. Denkbar wäre es, die Maschinen im Ausland zu stationieren und nur unmittelbar vor einem Einsatz auf ein ukrainisches Flugfeld zu bringen.

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